Messung der restorativen Wirkung verschiedener (Frei)räume
Von Anfang Mai bis Ende Juni 2018 werden die aus den Methodenworkshops bekannten Messmethoden praktisch angewendet. Insgesamt sind neun Messtermine an unterschiedlichen Orten geplant.
Das Wissenschaftsteam entwickelte zwei standardisierte Designs für die Messungen am Schulgelände und in den Parkanlagen. Die schulischen Messorte wurden durch die Ergebnisse der Mental Maps und im Zuge von Diskussionsprozessen gemeinsam mit den Jugendlichen ausgewählt. Dabei ergaben sich unter anderem das eigene Klassenzimmer, Oberstufenbereiche oder Schulgärten als Messorte. Bei der Wahl der Grünräume wurde darauf geachtet, dass die konkreten Aufenthaltsorte und sowohl die Entfernung zur Schule, als auch die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei allen Schulen möglichst gleichartig waren. Aus diesen Anforderungen ergaben sich der Donaupark (für das BRG22), der Türkenschanzpark (für das GRG19) und der Laaer Wald (für das GRG10) als Outdoor-Messorte.
Methodenworkshops & Erstellung von Mental Maps
Eines der grundlegenden Ziele des Sparkling Science Programmes ist, dass die involvierten Jugendlichen die Rolle von ForscherInnen einnehmen. Daher ist es wichtig ihnen geeignete wissenschaftliche Methoden und deren Anwendung näher zu bringen. Bei den Methodenworkshops, die im Februar 2018 in den Schulen stattfanden, lernten die SchülerInnen verschiedenste Instrumente kennen, die zur Messung der Erholungswirkung in Grünräumen eingesetzt werden können.
Das Team der MedUni legte dabei den Fokus auf jene Messmethoden, die auch im weiteren Verlauf des Projektes angewendet werden. Die Jugendlichen hatten somit die Möglichkeit sich mit unterschiedlichen Geräten vertraut zu machen und erste praktische Erfahrungen beim Messen zu sammeln. Vorgestellt wurde unter anderem der d2R-Test, ein in der Praxis häufig eingesetzter Test zur Messung der Konzentrationsfähigkeit. Außerdem diskutierten die SchülerInnen mit dem Wissenschaftsteam auch Messmethoden, die sich mit Körperfunktionen befassen, wie etwa der Messung von Blutdruck, Herzratenvariabilität oder der Lungenfunktion. Auch hier hatten die Jugendlichen die Möglichkeit einige der vorgestellten Messmethoden selbst auszuprobieren.
Um mögliche Orte in der Schule bzw. in der Schulumgebung für die später geplanten Messungen zu finden, hatten die SchülerInnen die Aufgabe in Kleingruppen kognitive Karten (sogenannte Mental Maps) der Schulumgebung zu zeichnen und dort ihre Erholungs- und Stressorte zu markieren. Das Ergebnis waren Poster, welche die Erholungs- und Stressorte der SchülerInnen abbildeten. Da jeder seine Umgebung anders wahrnimmt, zeigten Mental Maps verschiedene Wahrnehmungen eines Raumes. Gemeinsam mit dem Wissenschaftsteam anylsieren die Jugendlichen abschließend die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Mental Maps.
Analyse der Videotagebücher
Im Dezember 2017 waren die SchülerInnen des Bernoulligymnasiums zu Gast am Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung auf der BOKU. An diesem Tag lernten die Jugendlichen nicht nur das Projekt „Green4brain“ näher kennen, sondern erfuhren auch vieles rund um die Universität, die verschiedenen Studienrichtungen und den Arbeitsalltag eines Forschers bzw. einer Forscherin.
Zuerst erhielten die Jugendlichen einen Überblick über ihre eigenen Videos. Danach waren die SchülerInnen gefragt, selbst als WissenschafterInnen tätig zu sein. In Kleingruppen analysierten sie die im Vorfeld gedrehten Videodiaries der anderen Klassen und identifizierten Faktoren, die aus ihrer Sicht für die restorative Wirkung eines Raumes verantwortlich sind bzw. auch jene, die gegenteilige Wirkung erzeugen.
Die Analyseworkshops mit den anderen Schulen fanden im Jänner und Februar 2018 statt.
Projektstart in den teilnehmenden Klassen
Mitte Oktober startete das Team vom ILEN mit einer Kennenlern-Tour der am Projekt beteiligten Klassen. Den Anfang machte dabei das Laaerberg Gymnasium im 10. Bezirk (18.10.17), gefolgt vom GRG Billrothstraße im 19. Bezirk (19.10.17) und abgeschlossen wurde diese erste Schulrunde vom Bernoulligymnasium im 22. Bezirk (8.11.17).
Nach einer kurzen Projektvorstellung durch das Wissenschaftsteam wurde bei diesen ersten Treffen auch bereits intensiv an den Forschungsfragen gearbeitet: In Kleingruppen sammelten die SchülerInnen für sie wichtige Erholungsorte und erstellten eine mental map über ihre Erholungs- und Stressorte in der Schule und Schulumgebung.
Bis zum nächsten Treffen wurden die SchülerInnen gebeten mit ihren Handys eine Art Videotagebuch über ihre „Erholungsorte“ im Sommer und im Winter, sowie ihre „Stressorte“ aufzunehmen.
Kick-off Workshop
Am vierten Oktober 2017 fiel der offizielle Startschuss für das Projekt Green4brain mit dem Kick-off Workshop an der Universität für Bodenkultur Wien. Noch ohne Beisein der SchülerInnen diskutierten das Wissenschaftsteam und die involvierten Lehrpersonen den zeitlichen Ablauf des Projektes und die Einbindungsmöglichkeiten der teilnehmenden Klassen in die einzelnen Arbeitsschritte.